Detaillierte Analyse und DIY-Umsetzungsanleitung für den Bedini Monopolmotor zur Batterieladung (US Patent 6,545,444 B2)

1. Einleitung: Das Bedini Patent (US 6,545,444 B2) im Überblick

Das US-Patent 6,545,444 B2, erteilt am 8. April 2003 an John C. Bedini aus Coeur d'Alene, Idaho (US), beschreibt ein "Gerät und Verfahren zur Nutzung eines Monopolmotors zur Erzeugung von Gegen-EMK zum Laden von Batterien" (Device and Method for Utilizing a Monopole Motor to Create Back EMF to Charge Batteries).1 Die Erfindung konzentriert sich auf eine neuartige Methode zur Erfassung und Wiederverwertung von elektromagnetischer Energie, insbesondere der sogenannten "Back EMF" (Gegen-Elektromotorische Kraft), um Batterien effizient zu laden.1

Dieser Bericht zielt darauf ab, das Bedini-Patent umfassend zu analysieren. Es werden die Funktionsweise, die zugrundeliegenden physikalischen Effekte und der beanspruchte Zweck des Geräts detailliert erläutert. Darüber hinaus wird eine vereinfachte Anleitung zur Selbstumsetzung des Geräts mit leicht verfügbaren Materialien bereitgestellt, einschließlich relevanter Werte, Einheiten und notwendiger Berechnungen.

Bei der Betrachtung dieses Patents fällt auf, dass es eine Spannung zwischen der formalen technischen Beschreibung und der breiteren öffentlichen Diskussion erzeugt. Während das Patent eine spezifische technische Innovation beansprucht, wird in einigen externen Quellen intensiv über Konzepte wie "freie Energie" und "Overunity" im Zusammenhang mit Bedini-Geräten diskutiert.2 Diese Diskussionen sind oft von Skepsis geprägt, insbesondere im Hinblick auf die etablierten Gesetze der Thermodynamik. Es ist daher von Bedeutung, die im Patent beschriebene Technologie objektiv darzustellen und gleichzeitig die unterschiedlichen Interpretationen und die wissenschaftliche Debatte um die beanspruchte Effizienz zu berücksichtigen. Die Unterscheidung zwischen den formalen Ansprüchen des Patents und der breiteren wissenschaftlichen Akzeptanz dieser Ansprüche ist für ein vollständiges Verständnis unerlässlich.

2. Patentanalyse: Aufbau und Funktionsweise des Bedini Monopolmotors

Der Bedini Monopolmotor ist ein System, das darauf ausgelegt ist, elektromagnetische Energie durch einen präzisen Schaltmechanismus zu erfassen und zu nutzen, primär zum Laden von Batterien.1 Das Gerät besteht aus mehreren Schlüsselkomponenten, die in einer spezifischen Konfiguration zusammenwirken.

Kernkomponenten

Grundprinzip der Erfindung

Die Funktionsweise des Bedini Monopolmotors basiert auf einem zyklischen Prozess der Energieumwandlung und -rückgewinnung:

  1. Initialisierung: Der Motor wird zunächst von einer Primärbatterie mit Energie versorgt, um die Rotation des Rotors einzuleiten.1
  2. Magnetisierung und Anziehung: Wenn sich ein Rotormagnet dem Polstück des Stators nähert, magnetisiert er das Polstück zu einer entgegengesetzten Polarität (z.B. Südpol, wenn der Rotormagnet Nordpol ist). Dies erzeugt eine magnetische Anziehung, die die Rotation des Rotors verstärkt.1
  3. Impulserzeugung und Umpolung: Die Trigger-Wicklung erzeugt einen Spannungsimpuls, der den Transistor einschaltet. Dies führt dazu, dass Strom durch die Power-Wicklung fließt und ein Magnetfeld erzeugt, das dem Feld des Rotormagneten entgegenwirkt. Wenn dieses entgegenwirkende Feld das Feld des Rotormagneten übersteigt, kehrt sich die Magnetisierung des Polstücks um (z.B. zu Nordpol).1
  4. Abstoßung und Beschleunigung: Die umgekehrte Polarität des Polstücks (jetzt gleiche Polarität wie der Rotormagnet) stößt den Rotormagneten ab und verleiht dem Rotor eine rotierende Kraft, wodurch seine Rotation verstärkt wird.1
  5. Feldkollaps und Back EMF: Der Transistor schaltet sich ab, bevor das entgegenwirkende Feld die Rotation des Rotors behindern könnte. Das plötzliche Abschalten des Stroms führt zu einem abrupten Kollaps des Magnetfeldes in den Spulen, was scharfe, hochspannende Impulse – die sogenannte "Back EMF" – in allen Wicklungen induziert.1
  6. Energieerfassung und -nutzung: Diese erzeugte Back EMF wird durch den Gleichrichter erfasst und im Kondensator gespeichert. Die gespeicherte Energie wird dann in die Recovery-Batterie entladen.6 Der gesamte Prozess der Erfassung dieser "verfügbaren elektromagnetischen Energie" wird als "Regauging" bezeichnet.7

3. Genutzte Effekte und physikalische Grundlagen

Die Funktionsweise des Bedini Monopolmotors stützt sich auf eine spezifische Interpretation und Nutzung elektromagnetischer Phänomene, insbesondere der Gegen-EMK und des Konzepts des "Regauging".

Back EMF (Gegen-EMK) und Regauging

Die Gegen-EMK (Back EMF) ist ein fundamentales Phänomen in der Elektrodynamik. Sie manifestiert sich als ein Spannungsimpuls, der in einer Spule induziert wird, wenn sich das Magnetfeld um sie herum ändert oder abrupt zusammenbricht.8 Das Patent definiert Back EMF als den "Rückpuls von der Spule außer Phase" und als Ergebnis des "Regauging", welches der Prozess der Umkehrung der magnetischen Polarität ist (z.B. von Nord nach Süd).6

Ein wesentlicher Unterschied zu konventionellen Motoren liegt in der Behandlung der Back EMF. In herkömmlichen Motoren wird die Back EMF oft als "Drag-Back" oder Bremswirkung wahrgenommen, die überwunden werden muss und somit einen Energieverlust darstellt.10 Das Bedini-Patent beansprucht hingegen, diese Back EMF bewusst zu erzeugen und gezielt zu nutzen, anstatt sie zu unterdrücken oder zu dissipieren.6 Es wird argumentiert, dass die Änderung der Spannung allein eine Back EMF erzeugt und dafür keine Arbeit im physikalischen Sinne erforderlich ist. Dies würde es ermöglichen, das nutzbare Potenzial der Energie zu ändern, ohne die Energieform selbst zu transformieren.1

Die folgende Tabelle veranschaulicht den fundamentalen Unterschied in der Philosophie der Back-EMF-Behandlung zwischen konventionellen Motoren und dem Bedini-Design. Sie hebt hervor, wie der Bedini-Motor versucht, einen als Verlust betrachteten Effekt in eine nutzbare Energiequelle umzuwandeln.

Tabelle 1: Vergleich von konventioneller und Bedini-Back-EMF-Nutzung

Merkmal

Konventioneller Motor

Bedini Monopolmotor (US 6,545,444 B2)

Behandlung der Back EMF

Wird als "Drag-Back" (Bremswirkung) oder Verlust betrachtet.

Wird bewusst erzeugt und als "verfügbare elektromagnetische Energie" erfasst.

Energiefluss

Energie muss zugeführt werden, um die Back EMF zu überwinden.

Back EMF wird zur Energierückgewinnung und -nutzung (z.B. Batterieladung) verwendet.

Ziel

Maximierung der Vorwärts-EMK, Minimierung der Back EMF-Verluste durch kontinuierlichen Energieeintrag.

Umwandlung der Back EMF in eine Vorwärts-EMK, um Energie zu gewinnen und die Effizienz zu steigern, ohne kontinuierlichen hohen Energieeintrag.

Mechanismus

Überwindung durch erhöhten Energieeintrag, Kurzschluss oder Phasenverschiebung.

"Regauging": Kollaps der Flussfelder durch Umkehrung des Magnetfeldes in den Polstücken, Erfassung des resultierenden Spannungsimpulses.

Effizienz-Implikation

COP < 1.0 (aufgrund von Verlusten, einschließlich Back EMF).

Beansprucht COP > 1.0 durch die Erfassung und Wiederverwertung von Back EMF, die aus dem System gewonnen wird.

Asymmetrische Felder und Energieerfassung

Das Patent beschreibt, dass der Bedini-Motor absichtlich asymmetrische Back EMFs erzeugt, um die potenzielle Energie des Systems zu erhöhen und diese zusätzliche Kraft zur Überwindung oder sogar Umkehrung des konventionellen "Drag-Backs" zu nutzen.1 Dies bedeutet, dass weniger Energie vom Rotor und Schwungrad abgezogen werden muss, um die Bremswirkung zu überwinden; im Idealfall wird die Back EMF selbst in eine Vorwärts-EMK umgewandelt und trägt zur Beschleunigung bei.1

Die theoretische Grundlage hierfür ist die Annahme, dass das System als "offenes dissipatives System" außerhalb des thermodynamischen Gleichgewichts agieren kann.1 Das Patent argumentiert, dass ein offenes System, das mit seiner Umgebung (insbesondere dem "aktiven Vakuum" oder "Vakuum-Energiefluss") in Energieaustausch steht, zulässigerweise verfügbare Überschussenergie aus einer externen Quelle empfangen und mehr Energie an eine Last abgeben kann, als vom Bediener allein eingegeben werden muss.1 Dies würde bedeuten, dass das System die Gesetze der Physik und Thermodynamik nicht verletzt, da die Energieerhaltung zu jeder Zeit streng angewendet wird, die Energie aber nicht ausschließlich aus der vom Bediener zugeführten Quelle stammt.1

Das "Buck-Boosting"-Prinzip

Ein spezifischer Mechanismus, der im Patent zur Erzeugung der Back EMF und zur Beeinflussung der Rotorbewegung beschrieben wird, ist das sogenannte "Buck-Boosting"-Prinzip.1 Wenn die Spulen aktiviert werden, "bucken" sie den Permanentmagneten, der die Statorstangen verbindet.1 Dies bedeutet, dass das Magnetfeld der Spulen dem Feld des Permanentmagneten entgegenwirkt.

Durch dieses Entgegenwirken wird die Polarität der Polstücke, die den Rotormagneten gegenüberliegen, umgekehrt.1 Diese schnelle Umpolung der Stator-Polstücke führt dazu, dass der Rotor seine Rotation oder seinen Spin erhöht.1 Der Begriff "Buck-Boost" wird in der Elektronik typischerweise für DC-DC-Wandler verwendet, die eine Ausgangsspannung erzeugen können, die entweder höher oder niedriger als die Eingangsspannung ist.11 Im Kontext des Bedini-Patents bezieht sich der Begriff jedoch auf die Fähigkeit der Spulen, das Magnetfeld des Stators dynamisch zu manipulieren – es zu "bucken" (reduzieren oder umkehren) und dann einen "Boost" (Beschleunigung) des Rotors zu bewirken, indem die erzeugte Back EMF genutzt wird.

4. Zweck und Anwendungsbereiche des Bedini Monopolmotors

Der Bedini Monopolmotor wurde mit dem primären Ziel entwickelt, elektromagnetische Energie effizienter zu nutzen und zu recyceln, als dies bei herkömmlichen Motoren der Fall ist.

Energieerzeugung und Batterieladung

Der Hauptzweck der Erfindung ist die Erfassung und Wiederverwertung von verfügbarer elektromagnetischer Energie, insbesondere der Back EMF, zur Speicherung in einer Recovery-Batterie.6 Die aus den Recovery-Wicklungen gewonnene Energie wird an einen Hochspannungs-Gleichrichter übertragen und in einem Kondensator gespeichert, bevor sie in die Recovery-Batterie entladen wird.6

Ein besonders hervorgehobener Anwendungsbereich ist die Batterieladung und -wiederherstellung.14 Berichte deuten darauf hin, dass der Bedini-Motor in der Lage ist, selbst tiefentladene oder "tote" Blei-Säure-Batterien zu revitalisieren, indem er Sulfatierung von den Platten entfernt und frische Energie in die Batterie zurückführt.14 Es wird sogar behauptet, dass Batterien nach der Behandlung mit einem Bedini-Ladegerät eine bessere Leistung als im Neuzustand aufweisen können.16 Dies ist eine wichtige praktische Anwendung, die von vielen Anwendern als primärer Nutzen des Geräts angesehen wird. Die Fähigkeit, Batterien zu desulfatieren und ihre Lebensdauer zu verlängern, stellt einen konkreten, greifbaren Vorteil dar, der unabhängig von den umstritteneren Energieansprüchen des Geräts existiert.

Neben der elektrischen Energiegewinnung kann die Erfindung auch mechanische Arbeit leisten. Die Welle des Rotors kann über einen Kraftabtrieb (Power Take-Off) mit anderen mechanischen Systemen wie Sekundärwellen, Rädern, Getrieben und Riemen verbunden werden, um Drehmoment zu erhöhen oder zu reduzieren und somit mechanische Lasten anzutreiben.1

Potenzielle Energieeffizienz (COP)

Ein zentraler und gleichzeitig kontroverser Aspekt des Bedini-Patents ist der beanspruchte Wirkungsgrad (Coefficient of Performance, COP). Das Patent gibt an, dass der Motor in der Lage ist, einen COP von 0,98 oder mehr zu erreichen, abhängig von der Konfiguration und den verwendeten Komponenten.1 Dies wird im Kontext der Diskussion über "Overunity" oder "freie Energie" relevant.2

Das Patent behauptet, dass der Motor nur eine kleine Menge an Energie benötigt, um einen viel größeren Input an verfügbarer Energie zu "triggern", indem er Back EMF liefert und so die potenzielle Energie des Systems erhöht.13 Diese überschüssige potenzielle Energie soll dann genutzt werden, um die Back EMF zu reduzieren oder sogar umzukehren, wodurch die Effizienz des Motors und damit der COP gesteigert wird.13 Wenn die Energie in der "Power-Out"-Phase (Phase 1) durch zusätzliche verfügbare Energie in den Elektromagneten selbst erhöht wird, kann sie größer sein als die Energie in der "Power-Back-In"-Phase (Phase 2), ohne dass der Bediener die zusätzliche Energie bereitstellen muss.13

Die Argumentation des Patents besagt, dass das System als "offenes dissipatives System" außerhalb des thermodynamischen Gleichgewichts mit dem "aktiven Vakuum" interagiert und somit zulässigerweise verfügbare Überschussenergie aus einer bekannten Umweltquelle empfangen und mehr Energie an eine Last abgeben kann, als vom Bediener allein eingegeben werden muss.1 Dies würde bedeuten, dass das System die Gesetze der Physik und Thermodynamik nicht verletzt, da die Energieerhaltung zu jeder Zeit streng angewendet wird, die Energie aber nicht ausschließlich aus der vom Bediener zugeführten Quelle stammt.1

Diese Behauptungen stehen im Widerspruch zum zweiten Hauptsatz der Thermodynamik, wie er in der konventionellen Physik verstanden wird, der die Möglichkeit eines COP > 1.0 für geschlossene Systeme ausschließt.2 Die Debatte um die "freie Energie" und die Bedini-Motoren ist daher intensiv und polarisierend.2 Während einige Replikationen und Beobachtungen die Batterieladefähigkeiten bestätigen 16, bleiben die Ansprüche bezüglich der Netto-Energieerzeugung über den Input hinaus in der wissenschaftlichen Gemeinschaft umstritten und werden oft als nicht mit etablierten physikalischen Prinzipien vereinbar angesehen.2 Es ist wichtig zu betonen, dass das Patent die Existenz einer externen Energiequelle postuliert, die von konventionellen Modellen nicht berücksichtigt wird.

5. Einfache Umsetzung: Bauanleitung für Jedermann

Der Bau eines Bedini Monopolmotors, oft auch als Bedini SSG (Simplified School Girl) bezeichnet, ist für Hobbyisten mit grundlegenden Kenntnissen in Elektronik und Mechanik umsetzbar. Die folgende Anleitung konzentriert sich auf eine vereinfachte Version, die die Kernprinzipien des Patents widerspiegelt.

Benötigte Materialien und Werkzeuge

Für den Bau sind gängige Materialien und grundlegende Werkzeuge erforderlich. Die Auswahl der Materialien ist entscheidend für die Funktion und Sicherheit des Geräts.

Tabelle 2: Empfohlene Materialien und Spezifikationen für den Bau

Komponente

Spezifikation

Hinweise zur Beschaffung

Rotor

Rollerblade-/Scooter-Rad, ca. 95 mm Durchmesser 14

Leicht im Sportfachhandel oder online erhältlich. Muss für Magnetbefestigung modifizierbar sein.

Rotormagnete

4-8 Permanentmagnete (z.B. Ferrit- oder Keramikmagnete, keine NiB-Magnete empfohlen 14)

Alle gleiche Polarität (z.B. Nordpol nach außen).4 Stärke: ca. 1000-2000 Gauss (typisch für Ferrit). Größe: ca. 20-30 mm Durchmesser, 5-10 mm Dicke.

Spulenkern

2 Stück Kupfer-ummantelter Gasschweißdraht (R60) oder weicher Eisendraht (z.B. Bindedraht) 14

Durchmesser ca. 6-8 mm, Länge ca. 50-70 mm. Muss weichmagnetisch sein, um schnelle Umpolung zu ermöglichen. Beschichtung (Lack, Shellack) zur Reduzierung von Wirbelströmen.14

Spulendraht (Power/Trigger/Recovery)

Kupferlackdraht, 0,3 mm Durchmesser (ca. AWG 28-29) 14

Für jede Spule ca. 45-90 Meter (insgesamt 90m für 2 Spulen, halbiert und verdrillt für Litz-Draht, optional).14 "Viel Kupfer" ist vorteilhaft.8

Spulenkörper

Leere Kunststoffspulen (z.B. von Drahtrollen)

Passend für die Spulenkern-Materialien und die Drahtmenge.

Welle

Metallstange (Edelstahl empfohlen 14)

Durchmesser passend zum Rotorlager, Länge ca. 20-30 cm.

Lager

Kugellager (z.B. für Skateboards)

Passend zur Welle und zur Basis.

Basis

Holzplatte (Sperrholz) oder Kunststoff 14

Stabil genug, um alle Komponenten zu tragen.

Timing Wheel Magnet

1 kleiner Permanentmagnet (z.B. Neodym)

Südpol nach außen gerichtet.1

Hall-Effekt-Sensor

Typ 3144 oder ähnlicher digitaler Schalter 1

Erhältlich in Elektronikfachgeschäften oder online.

Transistor

NPN-Leistungstransistor (z.B. 2N3055, IRF540 oder moderne SiC/GaN MOSFETs 8)

Auswahl je nach gewünschter Leistung und Schaltfrequenz.

Diode (Recovery)

Schnelle Gleichrichterdiode (z.B. 1N4007 oder schnelle Schottky-Diode) 14

Für die Rückgewinnung der Back EMF.

Widerstände

1x 100 Ohm, 1x 1 kOhm (typische Werte für Hall-Sensor und Transistorbasis) 21

Standard-Elektronikwiderstände.

Neonlampe (optional)

Kleine Glimmlampe (z.B. NE-2) 21

Dient als visueller Indikator für hohe Spannungspitzen der Back EMF und als Schutz vor Überspannung.14

Batterien

1x 12V Starterbatterie (Input), 1x 12V Recovery-Batterie (zum Laden) 14

Blei-Säure-Batterien sind ideal für die Ladung.14

Sonstiges

Kabel, Lötzinn, Heißkleber, Schrauben, Muttern (Edelstahl für Rotor 14), Faserfilamentband 14

Standard-Bastelmaterialien.

Werkzeuge: Lötkolben, Seitenschneider, Abisolierzange, Schraubendreher, Bohrmaschine, Heißklebepistole, Multimeter.

Konstruktion des Rotors

  1. Rotorbasis vorbereiten: Nehmen Sie ein Rollerblade- oder Scooter-Rad (ca. 95 mm Durchmesser) als Rotorbasis.14 Stellen Sie sicher, dass es gut ausbalanciert ist.
  2. Magnetpositionierung: Kleben Sie die Rotormagnete (z.B. 4 oder 8 Stück) äquidistant am Umfang des Rades an.5 Es ist entscheidend, dass
    alle Magnete die gleiche Polarität nach außen zeigen (z.B. alle Nordpole).4 Verwenden Sie starken Klebstoff.
  3. Sicherung der Magnete: Um zu verhindern, dass sich die Magnete bei hohen Drehzahlen lösen, wickeln Sie 2-3 Lagen Faserfilamentband fest um den Umfang des Rades und die Magnete.14
  4. Welle montieren: Befestigen Sie die Welle mittig am Rotor. Stellen Sie sicher, dass die Welle fest sitzt und der Rotor frei drehbar ist. Edelstahl-Schrauben und -Muttern können zur zusätzlichen Masse und Stabilität am Rad angebracht werden.14
  5. Timing Wheel anbringen: Befestigen Sie das Timing Wheel an einem Ende der Rotorwelle. Kleben Sie einen kleinen Magneten (Südpol nach außen) auf das Timing Wheel, der den Hall-Effekt-Sensor auslösen wird.1 Die Position des Timing-Magneten relativ zu den Rotormagneten ist entscheidend für das Timing der Impulse.

Aufbau des Stators und der Spulen

  1. Spulenkern vorbereiten: Nehmen Sie zwei Stücke Kupfer-ummantelten Gasschweißdraht (R60) oder weichen Eisendraht.14 Füllen Sie die Spulenkörper dicht mit diesen Drahtstücken.20 Eine Beschichtung (z.B. Shellack) auf den Drähten reduziert Wirbelströme und somit die Erwärmung.14
  2. Spulen wickeln: Wickeln Sie den Kupferlackdraht auf die vorbereiteten Spulenkörper. Für eine typische Bedini SSG-Spule werden etwa 90 Meter Draht mit 0,3 mm Durchmesser verwendet.14 Teilen Sie diesen Draht in zwei Hälften (je ca. 45 Meter) und wickeln Sie jede Hälfte als separate Spule auf einen der beiden Spulenkörper. Eine Wicklung ist die "Power-Wicklung", die andere die "Trigger-Wicklung" und die dritte die "Recovery-Wicklung". Die Wicklungsrichtung ist wichtig: Alle Spulen sollten in die gleiche Richtung gewickelt sein. Optional kann Litz-Draht verwendet werden, indem die Drähte verdrillt werden, dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich.14
  3. Stator-Montage: Befestigen Sie die gewickelte Spule auf der Basis. Das Polstück der Spule sollte so positioniert sein, dass es den Rotormagneten gegenüberliegt, wenn der Rotor montiert ist. Achten Sie auf einen kleinen Luftspalt von ca. 1-1,25 mm zwischen Rotormagneten und Stator-Polstücken für optimale Leistung.8

Elektronische Schaltung

Die elektronische Schaltung ist das Herzstück des Bedini-Motors, da sie die präzise Pulsierung der Spulen steuert und die Back EMF erfasst. Die Schaltung ist relativ einfach und sollte mit möglichst kurzen Kabeln und direkt gelöteten Komponenten aufgebaut werden, um Verluste zu minimieren.14

Tabelle 3: Elektronische Bauteile und deren Werte

Bauteil

Wert/Typ

Funktion

Hall-Effekt-Sensor

Typ 3144 (digitaler Schalter) 1

Erkennt das Vorbeikommen des Timing-Magneten und sendet einen Triggerimpuls.

Transistor

NPN-Leistungstransistor (z.B. 2N3055, IRF540) 21

Schaltet den Strom durch die Power-Wicklung basierend auf dem Signal des Hall-Sensors. Moderne SiC- oder GaN-MOSFETs können höhere Leistung und Effizienz bieten.8

Diode (Recovery)

Schnelle Gleichrichterdiode (z.B. 1N4007 oder schnelle Schottky-Diode) 14

Leitet die hohe Spannung der Back EMF von der Recovery-Wicklung zur Ladebatterie. Eine schnelle Diode ist entscheidend.8

Widerstand (Hall-Sensor)

1 kOhm (Pull-up) 21

Stellt einen definierten Zustand für den Hall-Sensor-Ausgang sicher.

Widerstand (Basis-Transistor)

100 Ohm - 1 kOhm (je nach Transistor) 21

Begrenzt den Strom zur Basis des Transistors.

Neonlampe (optional)

Kleine Glimmlampe (z.B. NE-2) 21

Dient als visueller Indikator für hohe Spannungspitzen der Back EMF und als Schutz vor Überspannung.14

Input-Batterie

12V Blei-Säure-Batterie 14

Versorgt den Schaltkreis initial mit Energie.1

Recovery-Batterie

12V Blei-Säure-Batterie 14

Empfängt die geladene Energie der Back EMF.15

Vereinfachtes Schaltbild (Konzept basierend auf Patentbeschreibung):

Input-Batterie (+) --- Power-Schalter --- Power-Wicklung --- Kollektor Transistor --- Emitter Transistor --- Input-Batterie (-)

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                                          Basis Transistor --- Widerstand --- Ausgang Trigger-Wicklung --- Widerstand --- Hall-Sensor VCC (+)
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                                                                                                       Hall-Sensor GND (-) --- Input-Batterie (-)

Recovery-Wicklung (Anfang) --- Recovery-Diode (Anode) --- Recovery-Batterie (+)
Recovery-Wicklung (Ende) --- Recovery-Batterie (-)

Montage und Justierung

  1. Montage der Komponenten: Befestigen Sie den Rotor mit Welle und Lagern auf der Basis. Positionieren Sie den Stator mit der Spule so, dass das Polstück den Rotormagneten gegenüberliegt. Der Hall-Effekt-Sensor wird so montiert, dass er vom Timing-Magneten auf dem Timing Wheel ausgelöst wird.
  2. Verkabelung: Verdrahten Sie alle Komponenten gemäß dem Schaltbild. Achten Sie auf korrekte Polaritäten und sichere Lötverbindungen.
  3. Justierung des Luftspalts: Der Abstand zwischen den Rotormagneten und dem Stator-Polstück ist kritisch. Ein Luftspalt von 1-1,25 mm wird für eine optimale Leistung empfohlen.8 Experimentieren Sie mit diesem Abstand, um die beste Reaktion und Drehzahl zu erzielen.
  4. Timing-Justierung: Die präzise Auslösung des Hall-Effekt-Sensors ist entscheidend. Der Impuls muss genau dann erfolgen, wenn der Rotormagnet die optimale Position erreicht, um den Rotor anzutreiben und die Back EMF zu maximieren. Dies erfordert oft feine Anpassungen der Position des Hall-Sensors oder des Timing-Magneten.
  5. Inbetriebnahme: Der Bedini-Motor ist kein selbststartender Motor.19 Er benötigt einen initialen Anschub, um die Oszillation zu initiieren. Geben Sie dem Rotor einen leichten Dreh, um ihn in Bewegung zu setzen.19

6. Werte, Einheiten und Berechnungen für den Bau

Für den erfolgreichen Bau und Betrieb eines Bedini Monopolmotors sind spezifische Werte und Einheiten von Bedeutung. Die hier angegebenen Zahlen basieren auf typischen Bauanleitungen und den im Patent genannten Parametern.

Spulenwicklungen

Die Spulen sind entscheidend für die Erzeugung und Erfassung der elektromagnetischen Effekte.

Magnetstärke und -abmessungen

Elektrische Parameter

Die elektrischen Parameter im Betrieb des Bedini-Motors können stark variieren, insbesondere die Back EMF-Spitzen.

Beispielberechnungen

7. Fazit und Ausblick

Der Bedini Monopolmotor, wie im US-Patent 6,545,444 B2 beschrieben, stellt einen einzigartigen Ansatz zur Nutzung elektromagnetischer Prinzipien dar. Das Kernkonzept basiert auf der gezielten Erzeugung und Rückgewinnung von Back EMF durch einen Prozess namens "Regauging", bei dem die Flussfelder der Spulen durch eine präzise Feldumkehr kollabiert werden. Im Gegensatz zu konventionellen Motoren, die Back EMF als Verlust betrachten und unterdrücken, beansprucht das Bedini-System, diese Energie zu erfassen und für nützliche Zwecke wie die Batterieladung zu nutzen.

Die besondere Anordnung der Rotormagnete mit gleicher Polarität und die präzise Steuerung durch einen Hall-Effekt-Sensor sind entscheidend für die dynamische Interaktion und die Erzeugung der notwendigen, scharfen Spannungsimpulse. Die im Patent beanspruchte Fähigkeit, als "offenes dissipatives System" zu agieren und möglicherweise mehr Energie zu liefern, als direkt eingegeben wird (COP > 1.0), bleibt ein Gegenstand intensiver wissenschaftlicher Debatte. Unabhängig von diesen umstrittenen Energieansprüchen haben Replikationen des Bedini-Motors jedoch eine bemerkenswerte Fähigkeit zur Wiederherstellung und Desulfatierung von Blei-Säure-Batterien gezeigt, was einen praktischen Nutzen des Geräts darstellt.

Für Experimentatoren und Hobbyisten bietet der Bau eines Bedini-Motors eine faszinierende Möglichkeit, sich mit elektromagnetischen Phänomenen auseinanderzusetzen und die beanspruchten Effekte selbst zu beobachten. Die benötigten Materialien sind weitgehend zugänglich, und die elektronische Schaltung ist relativ einfach.

Hinweise zur Sicherheit und zum Experimentieren:

Beim Bau und Betrieb des Bedini-Motors sind Sicherheitsvorkehrungen unerlässlich. Die erzeugten Back EMF-Spitzen können hohe Spannungen erreichen (30+ V DC im Leerlauf), die bei unvorsichtigem Umgang gefährlich sein können.14 Rotierende Teile, insbesondere der Rotor mit seinen Magneten, können bei hohen Drehzahlen eine erhebliche kinetische Energie aufweisen. Es ist wichtig, die Magnete sicher zu befestigen und Schutzmaßnahmen gegen mögliche Ablösungen zu treffen.14 Stets ein Multimeter zur Überprüfung von Spannungen und Strömen verwenden und niemals unter Spannung stehende Komponenten berühren.

Der Bedini-Motor ist ein Beispiel für eine Erfindung, die konventionelle Ansichten über Energie und Effizienz herausfordert. Das Experimentieren mit diesem Gerät kann wertvolle Einblicke in alternative elektromagnetische Konzepte bieten und die Neugier an den Grenzen der Physik wecken.

Referenzen

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  2. Bedini Generator as free energy - NAZ Solar Electric Forum, Zugriff am Juli 5, 2025, https://forum.solar-electric.com/discussion/13224/bedini-generator-as-free-energy
  3. The Theory Behind The Bedini Motor | PDF | Magnetic Field | Electron - Scribd, Zugriff am Juli 5, 2025, https://www.scribd.com/document/334981642/The-Theory-Behind-the-Bedini-Motor
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  5. How To Build A Bedini Motor Series ~ Identify Magnet N Pole - YouTube, Zugriff am Juli 5, 2025, https://www.youtube.com/watch?v=v63c9HB3NjY
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  7. John C. BEDINI free energy Motor/Generator - Pinterest, Zugriff am Juli 5, 2025, https://www.pinterest.com/pin/849702654682269062/
  8. bedini Archives | Waveguide, Zugriff am Juli 5, 2025, https://waveguide.blog/tag/bedini/
  9. Free Energy by BEDINI motor | Forum for Electronics, Zugriff am Juli 5, 2025, https://www.edaboard.com/threads/free-energy-by-bedini-motor.198147/
  10. US7109671B2 - Device and method of a back EMF permanent electromagnetic motor generator - Google Patents, Zugriff am Juli 5, 2025, https://patents.google.com/patent/US7109671B2/en
  11. Buck–boost converter - Wikipedia, Zugriff am Juli 5, 2025, https://en.wikipedia.org/wiki/Buck%E2%80%93boost_converter
  12. US-7154250-B2 - Buck-boost Dc—dc Switching Power Conversion - Unified Patents Portal, Zugriff am Juli 5, 2025, https://portal.unifiedpatents.com/patents/patent/US-7154250-B2
  13. US6545444B2 - Device and method for utilizing a monopole motor to create back EMF to charge batteries - Google Patents, Zugriff am Juli 5, 2025, https://patents.google.com/patent/US6545444B2/pt
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  15. New Bedini Motor in Progress. ALL TYPE Battery RECOVERY! #bedinimotor #freeenergy #batteryrecovery - YouTube, Zugriff am Juli 5, 2025, https://www.youtube.com/shorts/wGOPC-h1qV8
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  18. 63 Bedini Generation ideas - Pinterest, Zugriff am Juli 5, 2025, https://www.pinterest.com/brad22muir/bedini-generation/
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